Die Ohrakupunktur ist die wichtigste Behandlungsmethode der sogenannten "Aurikulotherapie",
die alle Manipulationen an der Ohrmuschel zu therapeutischen Zwecken beinhaltet.
Bei der Ohrakupunktur werden empfindliche Punkte am Ohr mittels Nadelreiz stimuliert.
Die Aurikulotherapie ist, losgelöst von der chinesischen Körperakupunktur, eine eigenständige Methode,
die zwar auch Nadeln benutzt, aber davon ausgeht, dass verschiedene Ohrregionen bestimmten Körperorganen
zuzuordnen sind und sich letztlich so der ganze Körper auf die Ohrmuschel projiziert.
Diese Projektion des ganzen Menschen auf bestimmte Körperregionen nennt man Somatotopie ["soma"=Körper, "topos"=Ort (griech.)].
Die Wirkungsweise an sich wird dabei, ähnlich wie in der Akupunktur, durch die Ausschüttung von Transmittersubstanzen erklärt.
Auf der anderen Seite existieren aber auch direkte Verbindungen von der Ohrmuschel zu Strukturen des ZNS (Zentralnervensystems),
weswegen die Ohrakupunktur außer zur Therapie von Schmerzen, Allergien, Asthma usw. auch bei Suchterkrankungen (z.B. Nikotin) empfohlen wird.
Da durch die Somatotopien jede Körperregion und jedes Organ immer mit einem Areal an der Ohrmuschel in Verbindung steht, ist nicht nur die Therapie möglich, sondern es kann auch zu diagnostischen Zwecken genutzt werden.